Hochbegabten-Snack
Hochbegabten-Snack
Selbstkonzept: "Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Selbstzweifel.“ (Bertrand Russell, Nobelpreisträger)
Auch wenn Bertrand Russell dies überspitzt darstellt, ist es nicht selten der Fall, dass sich Personen mit hohem Potenzial und großen Fähigkeiten unterschätzen und sich Personen mit eher geringerem Potenzial und Fähigkeiten überschätzen.
Aufgrund der großen kognitiven Kapazitäten, nämlich (1) mehr zu denken, (2) mehr zu fühlen und somit auch im Allgemeinen (3) mehr wahrzunehmen, ist es nicht verwunderlich, dass viele Hochbegabte & Spezialbegabte eine etwas verzerrte Selbstwahrnehmung haben; insb. da sie die „eigenen Unzulänglichkeiten und Fehler gnadenlos erkennen und [damit] hart ins Gericht“ gehen. (Dr. M. Lackner, Wissenschaftler). Zudem trägt auch das „Anders Sein, Denken und Fühlen“ und der fehlende Austausch zu anderen Hoch- & Spezialbegabten dazu bei, dass das Selbstbild teilweise signifikant vom Fremdbild abweicht.
Somit ist es auch naheliegend, dass nicht wenige Hoch- & Spezialbegabte am sogenannten Imposter Syndrom leiden, weil sie den eigenen, teils unrealistischen Ansprüchen selten genügen können und sich so ein ungesundes Spannungsfeld entwickelt – und dies trotz großartiger, nachgewiesener Fertigkeiten und bereits erbrachter Leistungen.
Jedoch hat das stetige Hinterfragen der eigenen Leistungsfähigkeit und der gängigen Vorgehensweisen in Organisationen einen unschätzbaren Wert in sich. Indem man sich nicht mit dem Status Quo zufriedengibt und nach stetiger Weiterentwicklung strebt, inspiriert man auch andere dazu, im Hinblick auf eine „Lernende Organisation“ fachlich und menschlich dazuzulernen bzw. vorhandene Potenziale bestmöglich zu entfalten.
Ist es für dich verwunderlich, dass Hoch- & Spezialbegabte eher defizitorientiert denken und an den eigenen Fähigkeiten zweifeln, obwohl sie nicht selten bereits herausragende Leistungen vollbracht haben?